Mittwoch, 26. März 2014

Von La Paz nach Copacabana (Titicacasee)

Heute haben wir La Paz verlassen und konnten uns zum Abschied noch mal am Verkehr "erfreuen". Zunächst sind wir auf Schleichwegen hoch nach El Alto, bis in die Nähe des Flughafens. Dort erreichte uns dann aber wieder das Verkehrschaos, und mit stop-and-go ging es im Zeitlupentempo Richtung Ortsrand. Nach bestimmt 2 Stunden Fahrt war es endlich geschafft, aber die Freude währte nur kurz: erste dicke Tropfen fielen, und wir suchten Schutz unter einem Tankstellendach. Als es dann im Westen langsam heller wurde, sind wir wieder weiter. Allerdings trickste uns das Wetter aus, der Regen blieb mehr oder weniger immer da. Dazwischen auch mal Hagelschauer, bei gerade noh 4 Grad über Null. Im Koffer hatte ich eine Regenkombi, in den Gepäckrollen auch noch meine Goretex-Inserts sowie wasserdichte Handschuhe, aber das lagen sie ja gut! Bei einer Mautstelle sahen wir dann ein, dass es keinen Sinn hat weiterzufahren wie bisher, und wir zogen uns dann die Regenkombis über die klatschnassen Mopedsachen.
So ging es dann weiter durch Regen- und Hagelschauer, bis wir am Titicaca-See ankamen. Dort hing dann auch noch ein Gewitter, und kurzzeitig konnte man sogar den Schlauch eines Tornados sehen.
Um die Copacabana-Halbinsel zu erreichen, mußten wir noch ca. 20 km am südöstlichen Ufer in Richtung Norden fahren, bis nach San Pablo de Tiquina. Kurz vor San Pablo noch ein letzter heftiger Hagelschauer, dann war es geschafft und die Sonne strahlte wieder vom Himmel.
In San Pablo selbst muß eine ca. 500m breite Meerenge (oder besser See-Enge) überquert werden. Hierzu gibt es Fähren, die aus langen Holzbohlen bestehen und sich bei Seegang in sich selbst verwinden. Ein Erlebnis mit den Mopeds auf dem Seitenständer! Bei jeder Welle muß man Angst haben, dass es umkippt. Generell sind die Fähren aber offenbar sehr stabil, denn selbst die großen Überland-Omnibusse werden mit diesen Fähren sicher übergesetzt.
Auf der Hlabinsel selbst windet sich eine absolute Motorrad-Traumstrecke durch die Berge bis zur Ortschaft Copacabana. Ab und zu kommen zwar behalfsmäßig geflickte Schlaglöcher, aber ansonst kann man schön swingen und die Ausicht auf den See auf beiden Seiten der Strasse geniessen.

Im Ort angekommen wollten wir ins Hotel "Los Andes", in dem die andere Gruppe schon am Vortag eingekehrt war. Zu finden war es leicht, aber auch nach 5 Minuten kam kein Mensch an die Rezeption oder reagierte auf unsere Rufe im Flur. So sind wir dann weiter ins Nachbarhotel "Mirador". Dort gab es ein Dreibettzimmer im 2. Stock mit Blick auf den See, das ganze für 50 Bs. pro Person und Tag inkl. Frühstück (ca. 6 Eur). Die Mopeds sind auch sehr sicher untergebracht: sie stehen mitten im Speisesaal! Über einen großen Stein konnten wir auf den Gehweg und von dort hinein in den Saal. Vorher haben wir noch abgeladen, damit uns das Balancieren leichter fällt....

Eben waren wir noch essen, ich habe mir meinen Wunsch erfüllt und eine Regenbogenforelle aus dem Titicaca-See gegessen (gegrillt, mit Pommes Frites), dazu noch einen Avocado-Salat als Vorspeise und 2 Bierchen zum nachspülen.

Für morgen wollen wir, sofern das Wetter mitspielt, zu den Inseln Isla del Sol und Isla de Luna übersetzen, die historisch sehr interessant sein sollen (Keimzelle der Inkas). Die Mopeds bleiben in dieser Zeit im Hotel stehen. Übermorgen dann hoffentlich weiter in Richtung Cuzco. Die anderen haben sich nämlich per email gemeldet und erzählt, dass sie heute nur bis Puno am Nordwestrand des Sees gekommen sind (ca. 130 km von Copacabana), weil wegen eines Streiks die Fernstraße nach Cuszo ab dort gesperrt ist :-(


Die Fähren inklusive Landungsstegen:



Copacabana am Abend. Das gelbe Haus in der Mitte ist das Hotel Mirador:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen