Mittwoch, 26. März 2014

Entlang des Titicacasees: von Copacabana (Bolivien) nach Puno (Peru)

Gestern nachts, als wir ins Bett sind, konnte man in der Ferne schön sehen, wie sich ein Gewitter über dem See entlud, und ständig Blitze in den See schlugen. Im Lauf der Nacht zog das Gewitter dann näher an Copacabana heran, und es regnete sehr heftig.
Am Morgen immer noch das gleiche Bild, alles grau draußen, der See im Nebel, und permanenter Regen :-( Die Tour zur Isla de Sol ist damit gestrichen, und wir müssen diskutieren wie wir weiter vorgehen...

Einige Zeit nach dem Frühstück wurde es ein wenig heller und der Regen ließ nach, so dass wir uns entschieden bis nach Puno auf der peruanischen Seite des Sees zu fahren. Gepackt haben wir ohne Regen, aber genau als wir die Mopeds aus dem Frühstückssaal auf die Strasse rangierten fing es schon wieder an. Aber heute waren wir klüger als gestern und hatten gleich von Anfang die Regenkombis griffbereit, so dass wir gut versiegelt in Richtung Grenze aufbrachen. Diese kam nach ca. 15 km Fahrt, und wie immer gibt es 2 Stationen: "Migración" für die eigene Ein- oder Ausreise und "Aduana" (Zoll) für das Fahrzeug. In der Aduana Boliviens schickte uns der Beamte direkt weiter zum chilenischen Grenzübergang, auch auf Nachfrage ob es denn keinen Ausreisestemnpel im Pass gäbe. Na gut, er wird schon wissen was er tut, am Paso de Jama zw. Argentinien und Chile teilten sich die beiden Länder auch einen gemeinsamen Raum. Hier aber nicht! Der peruanische Zöllner schaute sich die Ausweise kurz an, dann schickte er uns wieder zurück zur bolivianischen Migración. Gut, es waren nur ein paar hundert Meter, aber ärgerlich war es dennoch...
Seit der Grenze kam übrigens wieder die Sonne heraus, und wir fühlten uns wie Würstchen in der eigenen Pelle. Daher ab da dann wieder ohne Regenkombi. Das Wetter hielt dann auch bis Puno, zwar meist viele Wolken aber kein Regen (dafür dann abends wieder umso mehr, zusammen mit Gewittern - aber da waren wir bereits im Hotel).

Das Seeufer ist relativ unspektakulär: es wird zwar fast jeder Meter landwitschaftlich genutzt, aber nur sehr extensiv oder als Weide für Schafe, Kühe, Esel und Alpacas. Wir sind eben immer noch auf 3800m Höhe, kein Vergleich zu fruchtbaren Uferstreifen in unseren Regionen (genau aus dem selben Grund gibt es auch keine Strände oder sonstige touristische Infrastruktur). An einigen Stellen sieht man Fischzuchtanlagen, und in der Nähe von Puno kommen dann auch große Schilffelder (hier gibt es den Indio-Stamm der Uro, die daraus Schilfboote und schwimmende Inseln bauen).

In Puno selbst sind wir erst mal eine Zeitlang durch die Stadt gefahren, um ein Hotel oder Hostal zu finden, ohne jeglichen Erfolg (Südamerika ist die Region, die offenbar komplett ohne Wegweiser auskommt!). Irgendwann habe ich meinen Laptop herausgeholt und im "Lonely Planet"-Reiseführer ein paar Empfehlung herausgesucht. Diese Adressen hatte ich dann zwar im Navi, aber sie zu finden war immer noch eine Kunst, denn viele Straßen in Puno sind Einbahnstraßen, die das Navi natürlich nicht kennt. So kommt man in die Nähe des Hotels und muß dann doch wieder abbiegen. Nach mehreren Anläufen wurde es mir zu blöd und ich bin dann teilweise die Einbahnstaßen gegen die offizielle Fahrtrichtung gefahren (wenn kein Auto kam!), und zu guter Letzt fanden wir dann ein Zimmer im 3-Sterne-Hotel "Qelqatani" (benannt nach einer archäologischen Stätte nahe Puno). Mit Radiator zum heizen und warmer Dusche!!!


Hier kommen die leckeren Fische aus den Restaurants her:


Schilfgürtel entlang des 'Ufers, davor meist Äcker mi Chinua-Pflanzen oder Mais sowie Rasenflächen als Weide

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