Dienstag, 1. April 2014

Besichtigung von Cusco

Nach dem Frühstück sind Andrea und Jörg aufgebrochen nach Arequipa. Ich bleibe heute noch hier, entspanne und schaue mir die Stadt an.

Vom Hotel (Cahuide y Saphi) aus ist es sehr einfach: gerade mal 5 Minuten Fußmarsch, und man steht an der Plaza de Armas, den zentralen Platz Cuscos. Hier findet man auch die Hauptsehenswürdigkeit, die Kathedrale. Mit 25 Soles (ca. 6.50 Eur) Eintritt ist man dabei, dann kann man jede Menge Prunk sehen, insbesondere Silber ist in Unmengen verarbeitet. Dazu noch große Holzschnitzereien, zum Beispiel am Chor. Die markanteste Figur ist eine schwarze Jesusstatue ("El senor de Temblores" - Herr der Erdbeben). Diese Figur wurde beim schweren Erdbeben von 1650 durch die Stadt getragen, um es zu stoppen, und das Beben hörte auf. Seitdem wird sie jedes Jahr in einer Prozession wieder durch die Stadt getragen und von den Einheimischen als eine Art Schutzpatron betrachtet. Leider ist das fotografieren in der ganzen Kathedrale verboten (auch ohne Blitz), so daß ich keine Bilder davon habe.
Auf der Nachbarseite des Platzes steht die genau so pompöse Iglesia de la compania de Jesús, erbaut auf der ehemaligen Festung des Inkakönigs Huayna Cápac. Interessanterweise hat man inzwischen wohl gemerkt, dass man mit der Inka-Vergangenheit alles besser vermarkten kann, daher gibt es heutzutage überall Inka-Statuen, Hotels sind nach den Kriegern benannt (siehe mein "Cahuide") usw., während man vor 500 Jahren alles ausgerottet hat.
Die restlichen beiden Seiten des Platzes sind mit Arkaden versehen, in denen sich vor allem Restaurants und Souvenirshops befinden...

Danach bin ich ein wenig durch die Seitenstraßen gebummelt, ständig angequatscht von Leuten, die entweder Bilder verkaufen, Massagen anbieten oder Schuhe putzen wollten (gerade letzteres: ich hatte Trecking-Halbschuhe an, die man gar nicht putzen kann, aber das interessiert überhaupt nicht!). Erst in Richtung San Blas wurde es ruhiger. Auf dem Weg dorthin sieht man in der Gasse noch die berühmten exakt bearbeiteten Steine, die ohne Fugen ineinandergreifen.
Hinter der Plaza de San Blas befindet man sich in einem ruhigen Altstadtviertel. Es gibt viele kleine Läden für Esoterik, Yoga, Meditation und ähnliches, aber niemand mehr der einen in diese Läden ziehen will. In der Straße Chihuampata sah ich ein kleines vegetarisches Restaurant, das "Natural". Ich probierte es aus (es war gerade 12 Uhr) und wurde sehr positiv überrascht: Menue mit Salatbar (es gab Maracuya-Dressing!), Gemüsesuppe, Spaghetti mit Käsesauce und Champignons, eine kleine Schale Obstkompott und ein großes Glas Tee für zusammen 10 Soles (2,50 Eur)! Und alles sehr lecker, bei dem Preis hätte man an der Plaza de Armas noch nicht mal einen Teller Suppe ohne alles bekommen!

Nach dem Mittagsschlaf (draußen regnete es während dieser Zeit) sass ich im Hotelflur und plante gerade meine weitere Fahrtroute, als Uwe auftauchte. Er und Dieter waren gegen 11 Uhr angekommen und hatten auch bereits ein wenig die Stadt angeschaut, wurden dann aber vom Regen erwischt. Wir plauderten noch ängere Zeit und gingen dann zusammen vor in Richtung Plaza um zu Abend zu esse.

Morgen werde ich früh aufstehen müssen, denn ich will in Richtung Nasca weiter. Es sind ca. 650 km, daher muß ich schauen ob ich es in einem Rutsch schaffe oder doch besser einen Zwischenstop einlege (es gibt aber keine größeren Städte an der Strecke, aber laut Karte unendlich viele Kurven in den Bergen - ideal für Motorradfahrer)...


Die Plaza de Armas mit der Kathedrale (links) und der Iglesia de la compania de Jesús:


Die Arkadengänge und die Holzbalkone auf den beiden anderen Seiten der Plaza. Die Straße hinten führt direkt zu meinem Hotel:


Hier in der Gasse sieht man die großen exakt bearbeiteten Steine, im Hintergrund das Viertel San Blas:


Noch einmal die großen Felsblöcke im Details:


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