Dienstag, 1. April 2014

Besuch in Machu Picchu

Um kurz vor 5 Uhr morgens klingelte bereis der Wecker, da wir gleich mit einem der ersten Busse hoch nach Machu Picchu wollten. Ist eigentlich kein Problem, das Hotel (Margarita's House) bietet Früstück ab 5 Uhr und der Portier hatte uns beim Check-In extra nochmal wegen der Uhrzeit für unser Frühstück gefragt. Wir standen dann um 5 Uhr im Eingangsraum, nur war alles dunkel und natürlich kein Frühstück gerichtet. 20 Minuten später standen wir immer noch dumm herum, vom Hotelpersonal weit und breit nichts zu sehen. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren, sind wir dann ohne Frühstück los (die Eingangstür war offen, der Schlüssel steckte innen). Vorher stellten wir noch eine Tasche mit Gepäck hinter den Tresen, die wir dalassen wollten. Eigentlich wollte ich auch meinen Laptop dalassen, aber bei so schlechten Sicherheitsvorkehrungen  entschloß ich mich ihn doch lieber im Rucksack mitzunehmen.

Am Busterminal mußten wir erst noch Tickets kaufen (19 US-Dollar hin und zurück pro Person), und dann ging es direkt ohne Wartezeit über eine Schotterpiste mit vielen Kehren hinauf zum Eingang. Der Eintritt verlief, wie in Peru üblich, mit Kontrolle des Reisepasses zusammen mit dem Ticket, ansonst aber reibungslos.

Wir gingen zunächst durch den unteren Teil des Ruinenfelds in Richtung Waynapicchu, denn dort gibt es nur2 Mal am Tag Zutritt (um 7 Uhr und um 10 Uhr, jeweils maximal 200 Leute). Wir schafften es am Kontrollpunkt gegen 7:30 Uhr zu sein, denn die Schlange davor war beachtlich, und bei jedem wurde Ticket und Reisepass kontrolliert, und man mußte sich noch in ein Buch eintragen (Name, Nation, Alter, Unterschrift, Uhrzeit). Wenn man direkt vor dem Berg steht, glaubt man kaum dass dort ein Weg hinaufgeht, so steil wirkt das ganze (sind wohl auch bis zu 80% Steigung, was ich später bei einem Tourguide in der Nähe aufschnappte). Da es noch relativ kühl und neblig war, hatte ich T-Shirt, einen dünnen Wollpulli und eine Goretex-Jacke an. Dann ging der Aufstieg los, meist auf Stufen im natürlichen Fels. Die Verschnaufpausen wurden immer häufiger und länger, und nach kurzer Zeit zog ich meine Jacke aus (den Pulli dummerweise nicht). Unterwegs sieht man skurrile Leute, so eine Argentinierin mit ihrem Freund, die die ganze Klettertour mit Slippern machte, oder einen Franzosen, der sein Kind auf einer Trage auf dem Rücken mit hinaufschleppte. Nach etwas über einer Stunde war es geschafft, die Ruinen auf dem Berggipfel waren erreicht. Leider hatte sich Machu Picchu in Nebel gehüllt, so dass man die schöne Aussicht von hier oben nicht genießen konnte. Oben geht dann ein Rundweg durch die Ruinen (einmal muß man durch eine niedrige enge Kluft kriechen) und dann geht es auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Machu Picchu.

Am Kontrollposten muß man sich wieder im Buch verewigen (jetzt mit aktueller Uhrzeit des Verlassens), danach wartete ich bei den beiden Wartehäuschen auf Andrea und Jörg. Während ich saß, tauchte Dieter auf, der mit Uwe zusammen ebenfalls Machu Picchu besuchte (Uwe hatte gerade Magenprobleme und lief daher nicht herum). Zusammen mit Dieter streiften wir dann weiter durch die Ruinen, bis wir uns irgendwann aus den Augen verloren (aber heute nachmittag dürften sie ja hier in Cusco wieder auftauchen).Zum Schluß besuchten wir noch die "Inka-Brücke", die ca. 15 Minuten Fußmarsch von Machu Picchu selbst weg liegt. Wobei der Name ein wenig irreführend ist, im Prinzip haben die Inkas nur eine breite Mauer an einer senkrechten Felswand hochgezogen, um dort den Weg entlang eines Felsabsatzes weiterführen zu können.
Gegen 14 Uhr sind wir wieder per Bus zurück nach Aguas Calientes, erst eine Kleinigkeit essen und trinken und dann noch mal ins Hotel, die deponierten Sachen abholen. Dort das gleiche Spiel wie am Morgen: die Tür war offen, die Tasche stand hinter dem Tresen, und weit und breit kein Personal zu sehen. Ein echt "tolles" Hotel!
Um 16:45 Uhr fuhr der Zug mit 30 Minuten Verspätung wieder nach Pachar ab. Diesmal war es gerammelt voll, und der Imbiss bestand aus einem Becher mit Getränk sowie einem Muffin. Wir haben schon gelästert: hinwärts war es Lufthansa Business Class, zurück dann Billigflieger Economy-Class (wobei die Preise für Hin- und Rückfahrt nahezu identisch sind!)

Im Hotel haben wir uns dann noch rasch geduscht, sind eine Kleinigkeit essen gegangen und noch einen Absacker (Pisco Sour, was sonst!) in der Bar Norton's Rats (wo sonst!). Andrea und Jörg fahren morgen zurück nach Arequipa, ich bleibe noch einen Tag hier in Cusco und schaue mir die Stadt an (die beiden waren vor 4 Jahren bereits mehrere Tage lang hier). Nachmittags wollten Dieter und Uwe auch hierher kommen, dan kann ich abends mit den beiden noch ein wenig die Stadt unsicher machen...

Der erste Blick auf Machu Picchu, wenn man die Fläche betritt (im Hintergrund rechts der Waynapicchu):


Der Opferstein auf dem Tempelberg:



Auf dem Weg zum Waynapicchu, im Vordergrund 2 rekonstruierte Häuser als Rastmöglichkeiten:


Oben auf dem Waynapicchu angekommen,hüllt sich Machu Picchu leider ziemlich in Nebelschwaden:


Die EInwohner mußten früher gut schwindelfrei sein, um hier zu leben:


Der Abstieg von ganz oben: nur max. 10cm breite Stufen, abgerundete Kanten und ca. 45% Gefälle, das ganze natürlich ohne jegliche Sicherungen oder Halteseile:


Wunderschöne Blüten mitten in der Natur:


Gesamtblick auf Machu Picchu:

Die Inka-Brücke, eigentlich eher eine Mauer um eine senkrechte Felswand überqueren zu können:


Nochmal ein Panorama-Foto der Ruinen, netterweise hat sich das Alpaca noch in den Vordergrund gelegt:

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